Von Russland in die Mongolei



Hier finden Sie unsere Reisen entlang der Seidenstraße.

23-25.6.2015 Novosibirsk

Novosibirsk hatte einiges zu bieten und alle waren froh Rubtsovsk ausgelassen zu haben. Direkt gegenüber von Marriott Hotel im Zentrum von Novosibirsk lag die Oper.

Der folgende Tag konnte für Sightseeing genutzt werden uns so kamen Bilder der Blumenfrau…des Metzgers…des Riesenrads…

und dem Bahnhof der Transsibirischen Eisenbahn zustande.

Nicht nur landschaftlich und kulturell eine Augenweide, auch die russischen Frauen müssen hier durchaus genannt werden. Selten habe ich eine Stadt gesehen mit einer derartigen Ansammlung elegant gekleideter Frauen jeden Alters. Die Krönung war dann die Teracce Bar des Marriott im obersten Stock, dem Penthouse…

Parallel entdeckten die Guides das Sascha in Russland nicht die Namensgebung für einen bärtigen, stiernackigen Russen ist…, was haben wir gelacht, als sich der vermeintliche Sascha als bildhübsche, blonde junge Dame entpuppte. Generell waren unsere beiden weiblichen Begleiter in Russland Olga und Lydia absolute Volltreffer. Der männliche dagegen war schwer definierbar – faul – Aufpasser – KGB? Fotografiert, auch sich selbst,  hat er auf jeden Fall für zehn Andere.

26.6.2015 Novokuznetsk

Unser Weg führte uns jetzt immer weiter in das Altai Gebirge. Die Pisten wurden einsamer und immer staubiger und waren gesäumt von Hausfragmenten die i.d.R. bewohnt waren.

Novokuznetsk eine Großstadt hatte so gar nichts von Novosibirsk, trotzdem es gab eine Nacht in einem typischen russischen Hotel (und die war gut), ein leckeres Essen in einer Mischung aus Fast Food Restaurant und Imbiss und viele interessante Gespräche mit Locals, die allesamt stark „Vodkadisiert“ waren. Die armen Kerle mussten fahren weil sie nicht mehr laufen konnten.

Im Pallada Hotel selbst gab es eine russische Hochzeit und viele interessante Gespräche unter dem Gartenpavillon der von den Hochzeitsgästen wie von uns als Raucherplätzchen genutzt wurde.

 

27.6.2015 Gorno Altaysk

Mittlerweile waren wir wieder auf Schotterpisten unterwegs und eroberten mit den 4x4 und den BMW F700 das Altai Gebirge.

Mit jedem Meter wurde die Landschaft atemberaubender und war geprägt von tiefen riesigen Wäldern und malerischen Flüssen.

Unser Ziel für den Abend das Parkhotel Lake Aya lag inmitten des russischen Ballermann und hatte den Charme eines Fußballfeldes – 4 Ecken, viel Rasen, sonst Nichts. Service, Küche und Gastfreundlichkeit waren hier Fremdwörter, bis auf eine Ausnahme, einer russischen Mama am Frühstücksbuffet die uns mit ihren eigenen Kreationen verwöhnte. Preis für 4 Flaschen „Qualitätswein“ in Euro 500.

Good Bye Lake Aya – das letzte Hotel mit Dusche und WC auf dem Zimmer bis Ulaanbaatar…


 

28.6.2015 Kosh Agach

Das Landschaftsbild konnte sich weiter steigern, tiefe Tannen- und Birkenwäldern wechselten sich jetzt mit steinigen, gebirgigen Passagen ab und waren weiterhin von malerischen Flussläufen begleitet.

 

Kosh Agach empfing uns mit heftigstem Regen – alle wurden pitschnass, das Wasser stand in riesigen Pfützen überall in den Straßen, in den Gärten und auf den Plätzen. Zu allem Überdruss hatte das für das Abendessen ausgewählte Restaurant Ruhetag, so mussten wir selbst ran, einkaufen und Abendessen vorbereiten innerhalb von 60 Minuten. Zusammen mit Olga und Lydia zauberten wir ein Abendessen mit 3 Gängen, Fisch, Fleisch und Hähnchen, sowie diversen Gemüsen, Weißbrot und Pasta mit Gemüsestopf. Olga und Lydia als Vegetarier frönten nicht unserer Fleischeslust.

Am nächsten Morgen war der Regenspuk dann vorbei und wir sollten ausschließlich sonnige und heiße Tage bis nach Ulaanbaatar erleben.

 

29.6.2015 Grenze Russland Mongolei

Die hat uns den letzten Nerv gekostet und sage und schreibe den ganzen Tag. Immer wieder mussten wir Drängler blockieren, i.d.R. aus Kasachstan, sehr zur Freude der anderen Wartenden.


Gegen 18 Uhr konnten wir endlich los und sollten bis zum Uureg Nuur See noch ganze 230 km bewältigen. Nach dem auf unserer geplanten Route ein Fluss so hohes Wasser führte, das es unmöglich war ihn mit unseren Fahrzeugen zu überqueren mussten wir noch zusätzlich einen Umweg von ca. 100 km in Kauf nehmen.

Schnell war klar, das wird heute nichts mit dem Uureg Nuur See, also schlugen wir am nächst besten See, dem Achit Nuur See unser Camp auf. Wild campen für Anfänger, zum Glück schon in Begleitung von Hatta, Manlei und Baska in Ihrem Russenbus, einem UAZ der alles an Bord hatte um das wild campen doch nicht ganz so wild zu machen. Es war eines der schönsten und malerischsten Camps der ganzen Mongolei!

 

OK, Hatta war unser weiblicher Landesguide, Manlei der Fahrer des UAZ und Baska unser Koch für die Tour, der sich als Sterne verdächtig herausstellte.




30.6.2015 Uureg Nuur und Khyargas Nuur See

Frühstücken am Uureg Nuur See im eigentlich geplanten Camp – dort holten wir die ganzen Vorräte für den UAZ ab und dann weiter zum Khyargas Nuur See das war der Plan für den Tag – es sollte anders kommen.

Auf steiniger Piste in einem Flussbett stürzte Jürgen (JH) und brach sich einen Unterschenkel. Erstversorgung, dann Transport durch Hatta im Toyota Landcruiser nach Ulaangom und hoffen auf gute Nachrichten.

Es wurde dann ein Mittagessen am Uureg Nuur See mit ziemlich gedrückter Stimmung, aber der Hoffnung Jürgen würde im Auto weiter an der Expedition teilnehmen können. Irgendwann war klar Jürgen muss zurück nach Deutschland zur OP und wir kamen kurz vor dem Camp am Khyargas Nuur See in die Dunkelheit auf heftigster Offroad Strecke.

Also Motorräder mitten in der Pampa stehen lassen mit Jürgen und JürgenJürgen als Schlafwache und alle anderen im Auto ins erste Jurtencamp der Mongolei. In der Nacht haben wir die Schlafwache noch mit Essen und Trinken versorgt um dann selbst ziemlich erschöpft ins Jurtenbett zu fallen um die Ereignisse des Tages zu verarbeiten.

1.7.2015 Telmen See

Eine relativ lange Strecke mit 400 km die uns wieder Kopfschmerzen bereiten sollte. Das lag nicht unbedingt an der Strecke – die haben wir bewältigt, sondern eher am Camp das halt nicht am Telmen See sondern weit abseits davon lag und wieder mal mit heftigem Offroad Gedöns verbunden war.

Entfernungen und Zeitangaben ist etwas auf das man sich bei keinem Mongolen verlassen kann, die drücken Entfernungen mit um die Ecke und in 10 Minuten aus – wir lernten Zeit spielt beim Mongolen eine lediglich untergeordnete Rolle…

Wir kamen bei Tageslicht an – das war schon mal gut – und die Expeditionsteilnehmer hatten sogar noch Gelegenheit einen „10 Minuten“ entfernten Badesee aufzusuchen, dann sollte es Essen geben…im Camp „Only  cold water-but no water“ – Toilette? - Handzeichen Richtung Wiese.

Gesättigt und erschöpft vielen die meisten Expeditionsteilnehmer in Ihre Jurtenbetten.



2.7.2015 Khorgo Nationalpark

Die Fahrt zum Khorgo Nationalpark und die „asphaltierte“ Straße waren der Brüller. Da war zwar andeutungsweise eine asphaltierte Straße am entstehen, aber die befahrbare Straße waren die Schotterpisten rechts und links daneben. Jan saß bei mir im Singlecab und freute sich auf eine Mütze voll Schlaf und immer wenn Asphalt kam brachte er sich in Position und wollte losschlafen…, das wurde nichts. Aber eigentlich waren wir ja zum Offroad Fahren hier und das gab es heute wieder in Hülle und Fülle.

Lunchtime gab es malerisch an einem Fluss unter Schattenspendenden Bäumen mit einem Naturschau-spiel der besonderen Art. Baska verfütterte die Überreste unseres Lunchs an eine Horde hungriger Milane die über seinem Kopf kreisten und jeden Bissen mit fliegerischen Kunststücken aus der Luft griffen.

 

Im Camp angekommen waren wir begeistert von der Landschaft des Nationalparks in dessen Zentrum in ferner Zeit ein Vulkan aktiv war dessen Auswurf stark an das Bild in Lanzarote erinnert. Der Blick vom Rand des Kraters atemberaubend.

3.-4.7.2015 Tsenkher Quellen

An den Tsenkher Quellen war ein Ruhetag geplant dem alle sehnsüchtig entgegenfieberten.

Leider musste auch das Schlüsselbein unseres Profifotografen dran glauben, auch hier ein Sturz fast im Stand und dieser absolut haarsträubenden Auswirkung. Allerdings war es nicht ganz so extrem wie bei Hubert, so das nach Schamanen Besuch und Arztbesuch unser Roger unter Schmerzen weitermachte, lediglich auf den bequemeren Toyota wechselte. 85° heiß sprudelt das Wasser aus der Quelle und versorgt diverse Camps mit „übel“ riechendem und auf der Haut glitschendem Wasser – wer`s mag. Und zur Auflockerung gab es einen Ausritt in die nähere Umgebung mit einem alten mongolischen Reiter, einfach nur genial. Auch für das körperliche Wohlbefinden hatten die Tsenkher Quellen ausser heißem „Stinkewasser“ was zu bieten – die Massage war Klasse und brachte alle Knochen wieder an die richtige Stelle.


5.7.2015 Orkhon Tal

Merkwürdige Etappe – wir kamen bis an den Anfang des Orkhon Tales, nach einigen Umwegen, wie…den Wasserfall, der sich eigentlich nicht wirklich gelohnt hat, aber auch interessanten Wasserpassagen vor unserem Camp für den Abend.

Naja - wir waren immer noch am lernen: über Raum- Zeitverschiebungen der Mongolen - wie beim Raumschiff Enterprise. Da schaut selbst der gelernte Mongole sehr kariert aus der hellblauen Wäsche.


6.7.2015 Khogno Khaan Camp

Heute stand erstmal die Besichtigung der Erdene Zuu Monastery an. Eigentlich deutlich unspektakulärer wie befürchtet, hatte man doch im Kopf mitten in der Einöde auf ein Kloster mit gigantischen Ausmaßen zu treffen. Gestört hat etwas der gesamte „Müll“ drum rum der dem Monastery viel von seinem Charme nimmt.

Beautiful, das Camp war der Hammer und auch der Weg dorthin einmalig. Das Camp ist zwar noch im Bau, aber es ist deutlich zu erkennen, bspw. am Hauptblockhaus was daraus einmal werden wird. Klasse Offroad Strecke und beeindruckende Szenerien.

7.7.2015 Khustai Gebirge

Die geplante Etappe wurde stark verkürzt um am nächsten Morgen wirklich rechtzeitig in Ulaanbaatar zu sein um den Termin bei World Vision zu gewährleisten. Es wurde trotz der Änderung eine schöne Etappe bis zu einem Nomaden Camp ca. 40 km vor Ulaanbaatar. Kurz nach Ankunft im Camp raste eine Wasserwalze über das Camp – Wahnsinn was da an Wasser in kürzester Zeit runter kam. Zum Glück waren wir bereits kurz vor Ulaanbaatar, das sollte auch bei derartigen Bodenverhältnissen kein Problem werden. Aber am nächsten Morgen war der ganze Spuk wie weggefegt.

 

8.7.2015 Ulaanbaatar

Der letzte Tag der zweiten Etappe 2015 stand an, Grund genug sich noch einmal richtig anzufeuern. Nach kurzer Fahrt erreichten wir Ulaanbaatar und den „Lagerplatz“ unserer mongolischen Landesguides. Die Expeditionsteilnehmer wurden per Bustransfer zum Termin mit World Vision und zum Hotel The Blue Sky gebracht. Die Guides selbst nutzten den Nachmittag zum Aufbereiten der Fahrzeuge, zur Wäsche und zum Aufladen der Motorräder. Die nächste Runde der Expeditionsteilnehmer wurde per Flug nach Meren gebracht, während auf die Guides eine lange Verbindungsetappe mit den Fahrzeugen wartete. Nach 9 Übernachtungen in Jurten und mäßigen sanitären Einrichtungen endlich wieder ein Hotel mit allen nur erdenklichen Annehmlichkeiten.

Kurzfristig wurde der Aufenthalt in Ulaanbaatar um einen Tag verlängert, die Mongolische Regierung brauchte den Flieger nach Meren selbst, der Aufenthalt am Khövsgöl See auf einen Tag reduziert. So erlebten die Expeditionsteilnehmer das Naadam Festival statt am Khövsgöl See in Ulaanbaatar. Und auch die Guides hatten dadurch einen Tag Luft in Ulaanbaatar.

10.7.2015 Verbindungsetappe Ulaanbaatar Khövsgöl

900 km Verbindungsetappe zum Khövsgöl See standen auf dem Programm, fast klar das das an einem Tag nicht zu schaffen war. So nutzten wir unsere Pausenzeiten zum Kaffeebesuch im Unit Camp und zur Übernachtung im Selenge River Camp.

11.7.2015 Verbindungsetappe Selenge Khövsgöl

Gegen Mittag erreichten wir das Khövsgöl Camp nicht ohne uns über die Bedeutung von rechts und links der Mongolen lustig zu machen, da das links am See liegende Camp nun plötzlich doch rechts lag…

Supertolles Jurtencamp, die am Abend ankommenden Expeditionsteilnehmer wurden allerdings in einem Blockhaus mit 10 Zimmern untergebracht, so konnte das Gepäck schon vorab zumindest in Zimmernähe geräumt werden.

Auch hier sollte nicht unerwähnt bleiben das die Massage im Khövsgöl Camp mit zu dem besten gehört was man in puncto Massage erleben kann – einfach fantastisch.

Am Abend dann Start zum Flughafen in Meren mit 4 Pickups um die Expeditionsteilnehmer abzuholen und Transfer ins Khövsgöl Camp das gegen 00.30 Uhr erreicht wurde.
 

12.7.2015 Khövsgöl See und Selenge River

Am Vormittag gab es eine Bootsfahrt über den See zum Lunch auf einer Insel im See, vorbereitet vom mongolischen UAZ Bus Sternekoch Baska. Auf der Insel packte Baska mitten im Wald seine Kochkünste aus und überzeugte auch gleich die neuen Expeditionsteilnehmer von seinen Talenten. Super, super, super…

Derart gestärkt ging es dann zurück über den See, auf die Motorräder und die Pickups zum Tagesziel Selenge River Camp.

Einfach, aber sehr familiär und gastfreundlich – Kontrastprogramm zum Khövsgöl Camp, vor absolut traumhafter Kulisse.

 

13.7.2015 Unit Camp

Vor dem Camp lag dieser kleine Vulkan, der die Biker ganz schön ins Schwitzen brachte. Der Singlecab musste natürlich mit auf den Vulkan, schon aus Sicherheitstechnischen Gründen, aber auch weil`s Spaß macht und so waren alle froh heil von dem Tanz auf dem Vulkan im Tal zu sein und das Unit Camp direkt vor den Augen zu haben.Aber auch diese Brücke musste vor dem Vulkan von allen bewältigt werden. Die Landschaft erhält wieder mal das Prädikat traumhaft – auch durch die Bilder wird einem erst so langsam bewusst in welcher Schönheit man sich da bewegt hat.

Unser Bruno hatte wohl Flugstunden gebucht, nachdem nichts passiert ist sei dieser Scherz erlaubt, er hob in einer Bodenwelle mit dem Bike ab und krachte in die nächste Bodenwelle rein und kam dabei unweigerlich ins fliegen. Außer einer kleinen Schürfwunde am Auge vom Helm und ein paar Prellungen ging alles äußerst glimpflich ab und so konnte er nach einigen Ruhetagen im Toyota wieder Motorrad fahren. Das Motorrad allerdings war nicht mehr fahrbar.

 

14.7.2015 Amarbayasgalant Kloster

Alle Wege führen nach Rom, nach dem besten Weg nach Amarbayasgalant scheuen sich nicht einmal Hatta und Manley sicherheitshalber nachzufragen. Da wollte ich unbedingt rauf, Roger auch – was ein Glück.

Kurz hinter Erdenet baute Manley dann fast noch einen Unfall. Nach Ausfall seiner Bremsen hatte er die Wahl, Singlecab rammen oder ab in die Büsche. Er entschied sich glücklicherweise für die Büsche, auch wenn dazu viel Glück und fahrerisches Können gefragt war – Danke Manley. Die Reparaturzeit nutzten wir als Lunchtime und so ging es ohne Zeitverlust weiter…

Endspurt auf dem Weg zum Camp unterhalb des Klosters. Vom Camp aus kann man problemlos das Kloster erkennen. Da es nur bis 18 Uhr geöffnet hat, ist ein Besuch erst für den nächsten Morgen geplant.

Auf dem Bild erkennt man mittig das Camp in dem wir genächtigt haben.


 

15.7.2015 Sukhbaatar

Und los geht’s nach dem Besuch des Amarbayasgalant Kloster Richtung russischer Grenze, die am Folgetag überquert werden soll.

Und es wird noch mal eine ganz besondere Fahrt, denn wir fahren zwischen Selenge River und Orkhon River völlig „frei Schnauze“ in Richtung Sukhbaatar. Fahrerisch muss noch einmal jede Bodenbeschaffen-heit bewältigt werden von Schotter, steinig, matschig, sandig und grün – FANTASTISCH.


Kurz vor dem Ziel dann der Blick von einer Passhöhe in ein grünes Tal des Orkhon River – überwältigend. Etwas Verdruss gab es dann im Hotel Mongolia Arts in Sukhbaatar, da jeden 15ten im Monat – also heute – ein absolutes Alkoholverbot gilt. Da ein Ausschank in den Gasträumen nicht möglich war, stellte man uns kurzer Hand Stühle in der Diele zu den Gästezimmern auf und so stand einem feucht fröhlichen Abschluss unseres Aufenthaltes in der Mongolei nichts mehr im Wege.

16.7.2015 Ulan Ude

Der Grenzübergang Mongolei/Russland konnte in vertretbarer Zeit absolviert werden, so dass wir gegen Mittag auf unserem Weg nach Ulan Ude waren. Ulan Ude scheint nicht zu den von Putin bevorzugten Städten zu gehören, im Vergleich zu Novosibirsk ging es hier sehr bescheiden zu. Unser Hotel war OK, allerdings geriet der Ausflug ins beste Restaurant der Stadt im besten Hotel auf der Aussichtsebene zur kleinen Katastrophe. Die hatten zwar „lieblos“ ein Essen für uns zubereitet, das auch zügig serviert wurde, aber Getränke gab es keine – GAR KEINE…Fucking Shit Restaurant. Mittendrin hatten wir dann genug vom „Trockenfutter“ und haben das Hotelrestaurant unter Protest verlassen. Dumm wer die Suppe ausgelassen hatte, denn der stapfte jetzt mit leerem Magen durch Ulan Ude. Kurz hinter den Wasserspielen untermalt von klassischer Musik tat sich dann ein „Biergarten“ auf, den wir direkt beschlagnahmten und in dem wir sehr freundlich aufgenommen und mit eiskalten Getränken versorgt wurden.

Somit wurde das auch als geeigneter Ort für die Verabschiedung von Jan genutzt, der bereits am folgenden Freitag zum Großvater gekürt wurde und das so wie es sich gehört zu Hause life erleben durfte.


17.7.2015 Irkutsk

Die Straße nach Irkutsk bot einiges an Abwechslung, da sie eine große Baustelle war und überraschenderweise einige Offroad Passagen bot. Die Hälfte der Strecke lag malerisch am Baikal See und so waren alle so mit „gucken“ beschäftigt, das die Autos auf einmal vor den Motorrädern und die Landesguides verschwunden waren. Das störte uns nicht weiter, Bikes wieder einfangen, als nächstes geeigneten Ort für eine Kaffeepause suchen – auf die Landesguides, die täglich wechselten konnten wir in diesem Moment durchaus verzichten.

Kurz vor der Lunchtime tauchten die aber auch wieder auf und nach dem Essen gab es Erläuterungen und  Gesangseinlagen von unserer Landesguidin, beim Singen schlug dann auch Tom zu – gute Stimme…

Am späten Nachmittag war Irkutsk dann erreicht und so wurde vor dem Hotel Sayen erstmal die erfolgreich absolvierte Etappe 2015 bei einem kalten Bier gefeiert.

Das Hotel Sahen war ein absolutes Top Hotel für die letzten Nächte, alle Expeditionsteilnehmerwaren sehr begeistert. 

Abendessen wurde dann im Hotel Europa serviert, absolut Klasse mit allem was dazu gehört und mit äußerst freundlichem Personal mit Hütchen… - ein gelungener Abend.

Auf dem Heimweg mit dem Bus fing dann auch die heutige Landesguidin mit dem Singen an, so das das eine sehr lustige Fahrt mit dem Bus wurde, begleitet von holländischen Tanzeinlagen im Gang des Busses – was haben wir gelacht.

 

18.7.2015 – Baikal Bahn

10 Stunden in der Baikalbahn von Irkutsk über Slyudyanka nach Listvyanka arteten zur „Schnarchzapfenprüfung“ aus. Vom Baikalsee haben wir lediglich bei den zahlreichen Stopps unterwegs etwas gesehen, dazwischen wurde wie auf Kommando im Gruppenkoma geschlafen…

 

Getränke oder Snacks an Bord Fehlanzeige, so musste unsere Lunch Box mit einem Fläschchen Wasser (0,5 L) gut eingeteilt werden. Sei`s drum ab mittags hatten alle Verdurstungserscheinungen und  keine Hilfe in Sicht. Gegen 15°° stoppte dann der Zug für 2 Stunden, alle mussten aussteigen – die Türen wurden geschlossen – der Zug fuhr einfach ab. So ziemlich alle hatten Schutz vor der heißen Sonne in einem Tunnel gesucht, aber so nach und nach wurde der Tunnel immer leerer und alle waren als Fußgänger hinter dem Zug zu erkennen. Irgendwann wurde auch uns klar das eine „Laufrunde“ angesagt war und so schleppten wir uns völlig dehydriert hinter dem Zug her… (leicht übertrieben). Nach einer endlos langen Wanderetappe entdeckten wir dann den Zug oberhalb einer Ansammlung von Häusern mit Kaffees, Teestuben und Restaurants – die Schritte wurden beschleunigt um dann zu erfahren, das ohne Vorbestellung diese ganzen Orte der Labung als reine Fata Morgana einzustufen waren. Gut, wir haben auch diese 2 Stunden überlebt, die einen badend im Baikalsee, die anderen trübe vor sich hinstarrend im spärlichen Schatten des Zuges.

 

Nach weiteren 90 Minuten Fahrt kam dann gegen 19°° der Zielbahnhof in Sicht von dem aus per Fähre Listvyanka angesteuert werden sollte. Wie nicht anders zu erwarten hatten alle Expeditionsteilnehmer die Fähre in kürzester Zeit gefunden und erklommen – los geht`s, aber da war noch eine Gruppe orientierungsloser deutscher Studiosus Touristen unterwegs und auf die wurde jetzt gewartet.

In Listvyanka angekommen erwarteten uns unsere Taxis direkt an der Fähre, also einsteigen und los fahren, während Studiosus erstmal bergsteigen musste um seine Busse zu finden.

Im Mayak Hotel Listvyanka gab es dann das Abschlussdinner zur Tour und wer dachte dass es keine Steigerung zum Vorabenddinner im Europa Hotel in Irkutsk gegen könne wurde eines besseren belehrt. Oben im Leuchtturm wurde aufgetischt…

Fisch in allen Variationen und Getränke in allen Variationen – ein würdiger Abschluss für die Expedition Seidenstraße 2015.

19.7.2015 Abreise – Weiterreise – Überführung

Heute trennten sich die Wege der Expeditionsteilnehmer. Während einige den Heimflug antraten, fuhren andere mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Novosibirsk um von dort aus die Heimreise anzutreten. Bruno und Martina hängten sogar noch einige Tage in Moskau dran und JürgenJürgen und Thorsten führten mit 2 Mongolischen Fahrern den Rücktransport der Fahrzeuge und Bikes nach Ulaanbaatar durch. Ein Pickup mit Motorrad wurde von Ogi schon von der mongolischen Grenze zurückgefahren und das Motorrad von JH stand ja schon in Ulaanbaatar.

Einfachste Übernachtung an der Grenze Russlands zur Mongolei in Kyakhta in einem grünen Blockhaus für 600 Rubel je Bett mit Pizzaservice…

Neun Teilnehmer fuhren mit der Transit zurück - na ja 26 Stunden bis Novosibirsk - na ja Birkenwälder, Wiesen, verfallene Dörfer mit Holzhäusern und eine geschäftiges Personal im Zug, dem es dann irgendwie gelang dem ein oder anderen seine letzten Rubel abzunehmen.

Und dann in schon bekannter Qualität nochmals einen Tag Aufenthalt in Novosibirsk.

FREAKSHOW

Auf Wunsch von JürgenJürgen übernachteten Thorsten und JJ in Ulaanbaatar im Oasis Guesthouse einem über die Grenzen der Mongolei bekannten Biker Treff.

Urna die Chefin hier führte uns in die Nutzung Ihres Guesthouse ein und erklärte uns die Benutzung des Bistro, der Waschräume, der Duschen und Toiletten, sowie des Friseursalon, der Wäscherei und des Souvenirshop. Alle Einrichtungen waren im Übrigen auch für die Öffentlichkeit zugänglich und wurden gut genutzt.

Freaky waren eigentlich nur die Gestalten die überall rumlungerten und sich ohne Vorwarnung auf eine stürzten um bleihaltige Gespräche zu führen. Glücklicherweise gab es auch den ein oder anderen gemäßigten Autofahrer und schlimmstenfalls konnte man ja flüchten.

Naja alles in allem vielleicht sogar ein idealer Standort als Start für die Guides im Jahre 2016…

Ach so, Autos und Bikes sind alle gewaschen, durchgecheckt und an OGI übergeben.

  • Ersatzschlüssel
  • KFZ Scheine
  • Einfuhrscheine Mongolei

à den restlichen Papierkram haben wir mitsamt der Ordnern auch da gelassen…

Ach ja, da waren noch die Ampelmänner der Mongolei J